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Der Fotograf Franz Schensky

Franz Schensky

Dem Museum Helgoland ist es gelungen, einen "photographischen Schatz (1400 original Bildplatten) zu heben" und diesen in den letzten vier Jahren mit großem finanziellen Aufwand durch ein professionelles Fotofachlabor zu restaurieren und für die Fachwelt und die Öffentlichkeit wieder sichtbar zu machen.

Franz Schensky, der berühmte Helgoländer Photograph (1871-1957) betritt nach fünfzig Jahren (2007 jährt sich der 50. Todestag) noch einmal die fotografische Bühne. Der herausragende Lichtbildner des vergangenen Jahrhunderts, gehörte zu den international bedeutenden Schwarz - Weiß - Fotografen und zu den Pionieren dieser Zeit. Mit seinen künstlerischen Bilddokumenten, einer außergewöhnlichen Technik und einem intuitiven Blick für den richtigen Moment führte er dem Betrachter das Element "See" und seine "Insel" suggestiv vor Augen, wodurch Helgoland Weltberühmtheit erlangte

Schenskys fotografisches Denken zeigte sich jedoch nicht nur im Aufzeichnen des Herausragenden oder Ungewöhnlichen, sondern er bediente sich der Kamera, um Wirklichkeit, Ereignisse und Tatsachen mit Erlebtem und Erinnerung in Beziehung zu setzen. Seine Fotografien sind Vergewisserung und Befragung zugleich, haben autobiografische Bezüge und erlauben, die Inselgeschichte zu rekonstruieren; denn vom ersten Bild der Übergabefeier der Insel von England an das deutsche Kaiserreich (1890) bis hin zu den Fotos vom bombenzerpflügten Oberland durch britische und amerikanische Fliegerangriffe im Zweiten Weltkrieg und dem beginnenden Wiederaufbau Helgolands (1952) bilden diese einmaligen Aufnahmen eine Aneinanderreihung geschichtlicher Dokumente.

Franz Schensky Hummerbude

 

Der Mann in der Brandung

Der Helgoländer Photgraph Franz Schensky. Ausschnitt aus der DVD. Die DVD ist zu beziehen beim Museum Helgoland.

Obwohl Franz Schensky bis zu seinem Tode ein bescheidener Mensch mit der Ausstrahlung eines englischen Gentlemans blieb, war er stolz darauf, sich seinen Platz unter den etablierten Fachkollegen erarbeitet zu haben, das unterstreichen auch die über fünfzig Goldmedaillen (im Besitz des Museums), die ihm weltweit für seine bildnerischen Dokumente zuerkannt wurden.

Zu seinem 80. Geburtstag verlieh ihm die höchst anspruchsvolle Gesellschaft der Deutschen Lichtbildner (GDL) die Ehrenmitgliedschaft und zum 85. Geburtstag den Ehrenring der GDL. Als er im Krankenhaus davon erfuhr, sagte er völlig überrascht: "habe ich das verdient, ich muss doch noch soviel tun." Ein Jahr später, am 7. Januar 1957, starb Franz Schensky in Schleswig. Begraben wurde er jedoch auf seiner im Wiederaufbau befindlichen Insel Helgoland.