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Helgoland während des 1. und 2. Weltkrieges

1890 fiel die strategisch wichtige Insel Helgoland in den deutschen Besitz. Kaiser Wilhelm II., der den Oberbefehl über die deutsche Marine hatte, versuchte im Flottenwettrüsten mit England die Oberherrschaft zu behalten und so wurde Helgoland ein wichtiger Hafen der kaiserlichen Marine.

Projekt Hummerschere
Nach dem Beginn der Naziherrschaft über Deutschland im Jahr 1933 entwickelt sich auf der Insel eine gigantische Bautätigkeit, bei der allerdings fast ausschließlich strategische Gesichtspunkte im Vordergrund stehen, die letztlich zur Zerstörung Helgolands nach dem zweiten Weltkrieg führen. Ein ausgedehntes Luftschutzstollensystem im Verbund mit einer großen Raumanlage befand sich als Tiefstollen mit vertikal nach unten führenden zweiläufigen Eingangstreppenhäusern (die so genannte "Spirale") unter dem Oberland. Die Stollensysteme waren miteinander verbunden. Unter dem Planungsmotto "Projekt Hummerschere" war beabsichtigt, nördlich der Düne einen Hafen zu schaffen, der die gesamte deutsche Flotte aufnehmen konnte. Gleichzeitig sollte die Insel in einer Bauzeit von 30 Jahren durch Sandaufspülungen auf ein Vielfaches ihrer heutigen Größe erweitert werden. Die Planung kommt dann allerdings über die notwendigen Vorarbeiten nicht hinaus. Einziges Ergebnis: Es entsteht das heutige Helgoländer Nordostgelände und die Düne vergrößert sich erheblich.

Nach Kriegsende wurden die militärischen Anlagen und auch alle anderen zivilen Gebäude auf der Insel durch eine gewaltige Sprengung zerstört. Helgoland war danach nicht mehr bewohnbar.

 

Nach Kriegsende wurde Helgoland von 1947 bis 1952  von der englischen Luftwaffe als Bombenabwurfplatz genutzt.